Ein klassisches AA Bandoneon. Bei dem üblichen 3-Blumen-Dekor sind hier die Perlmuttblumen sehr eng beieinanderliegend und auch etwas unterschiedlich groß. Dieses Detail macht die Erscheinung sehr außergewöhnlich in meinen Augen. Das Furnier ist Palisander und die schwarze Farbe nachträglich aufgetragen. Sie ist dünn und erscheint leicht zu entfernen zu sein. Sehr außergewöhnliche Form der Lyren, die umgekehrt als Negativ erscheinen.
An den äußeren Mechanikhebeln erkennt man eine "Verstärkung", was tatsächlich eine Verbreiterung der Mechanikbreite ist. Diese Verbreiterung ist notwendig, da die Stimmplatten bei diesem Modell breiter als regulär sind. Breitere Platten haben mehr Platz zwischen den Stimmzungenpaaren und somit mehr Platz in den windführenden Kanzellen. Die übliche Enge mit einem Ventil und einer schwingenden Zunge in der Kanzelle ist hier entspannter, besonders in der linken Hand. Einen besonderen Einfluß auf den Klang erkläre ich mir bei diesen größeren Platten durch das Mehr an Zink, das als erhöhte Kontramasse der schwingenden Zunge entgegengesetzt wird. So erkläre ich mir auch den Klangunterschied zu den Bandoneons mit den leichteren Aluminiumplatten, die bei gleichen Dimensionen der schwingenden Zunge weniger Masse entgegensetzen. Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Firma Ernst L. Arnold, die fast ausschließlich mit Aluminiumplatten gebaut hat, die breiteren Platten durchgehend behalten hat. Hier findet man Fotos und Videos des Bandoneons von Tolga Salman mit diesen Eigenschaften ... mehr
Neben der Gehäusefarbe und einer Reparatur eines Risses im Montierboden ist das Instrument komplett original erhalten und ohne sichtbare Reparaturen. Nicht funktionierende Stimmzungen wurden als Vorbereitung für eine neue Stimmung bereits durch Original-Stimmzungen aus altem Bestand ersetzt.
Das Instrument wird im originalen Zustand, wie hier beschrieben und abgebildet, unrestauriert verkauft. Alle folgenden Fotos zeigen den unrestaurierten Originalzustand. |
A classic AA Bandoneon. With the usual 3-flower design, the mother-of-pearl flowers here are very close together and also slightly different in size. This detail makes the appearance very unusual in my eyes. The veneer is rosewood and the black paint is applied afterwards. It is thin and appears to be easy to remove. Very unusual shape of the lyres, which appear inverted as a negative.
On the outer mechanic levers you can see a "reinforcement", which is actually a widening of the action width. This widening is necessary because the reedplates on this model are wider than regular. Wider plates have more room between the pairs of reeds, and thus more room in the wind-carrying comb. The usual tightness with a valve and a swinging reed in the chambers is more relaxed here, especially in the left hand. I explain a special influence on the sound with these larger plates by the more zinc, which is opposed to the swinging reed as an increased counter mass. This is also how I explain the difference in sound compared to Bandoneons with lighter aluminum plates, which have the same dimensions but less mass to counteract the vibrating reed. This is perhaps also the reason why the Ernst L. Arnold company, which built almost exclusively with aluminum plates, kept the wider plates throughout. Here you can find photos and videos of Tolga Salman's Bandoneon with these features ... more
Apart from the case color and a repair of a crack in the mounting base, the instrument is completely original and without any visible repairs. Non functional reeds have already been replaced with original reeds from old stock as preparation for a new tuning.
The instrument is sold unrestored in its original condition as described and pictured here. All the following photos show the unrestored original condition. |